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Italien / Inseltrips

Tagesausflug Liparische Inseln ab Tropea – lohnt sich das? 

italien kalabrien panarea 2 |

Vulkane faszinieren mich seit eh und je, und ich habe viele vulkanischen Regionen der Welt wie die Azoren, die Kanaren, Hawaii, Indonesien, Island und Neuseeland bereist. Ich habe mich manchem Feuerberg genähert und den ein oder anderen auch bestiegen. Nur in Aktion hatte ich noch nie einen Vulkan erlebt. Deshalb spukte mir der Stromboli auf der gleichnamigen Insel, der täglich aktiv ist, schon länger im Kopf herum. Für einen längeren Aufenthalt auf Stromboli blieb auf unseren Roadtrip durch Süditalien keine Zeit, deshalb klang ein Tagesausflug Liparische Inseln mit Stop an der Sciara del Fuoco vor Stromboli, wo man sein Feuerwerk abends beobachten kann, nach einer guten Idee.

Hier erfährst du, wie der Tagesausflug Liparische Inseln ab Tropea, wo du den fast perfekten Kegel des Stromboli schon im Blick hast, abläuft und ob er sich lohnt.

Wo kannst du den Tagesausflug Liparische Inseln buchen?

Wir haben den Tagesausflug zu den Liparischen Inseln bequem online bei Get Your Guide gebucht. Dort kannst du die Tour bis 24 Stunden vor Abfahrt stornieren. So bleibst du flexibel, wenn sich Pläne ändern. Es werden Touren unterschiedlicher Veranstalter angeboten, die sich oft nur geringfügig unterscheiden. Es geht immer nach Lipari und Stromboli, aber machmal gehört Vulcano zu den angefahrenen Inseln und manchmal Panarea. Wir hatten nicht die Wahl, denn es gab Ende der Saison nur noch eine Tour. Hier findest du eine Auswahl an Touren zu den Liparischen Inseln* ab Tropea.

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Wie läuft der Tagesausflug zu den Liparischen Inseln ab?

In der Regel legen die Ausflugsboote vormittags im Hafen von Tropea/Kalabrien ab und kehren am Abend zurück. Das Zeitfenster ist – bedingt durch unterschiedliche Sonnenuntergangszeiten – je nach Jahreszeit ein bisschen anders. Das Feuer des Stromboli sieht man nämlich am besten nach Einbruch der Dunkelheit. Auf unserer Tour Ende September sollte es um 10 Uhr losgehen. Wir starteten allerdings mit einer halben Stunde Verspätung, weil wegen technischer Probleme ein Ersatzboot kommen musste.

Der Kapitän wollte die Verspätung wieder reinholen und machte Tempo. Wir flitzten nur so über die Wellen, was für den ein oder anderen flauen Magen sorgte. Die Crew verteilte vorsorglich Plastiktüten, und ich war vermutlich nicht die einzige, die froh, als wir nach rund zwei Stunden im Hafen von Lipari anlegten.

Hauptinsel Lipari

Auf Lipari lagen wir 2,5 Stunden vor Anker. Kein üppiges Zeitbudget, aber immerhin bekommst du einen Eindruck von der charmanten Inselhauptstadt. Auf der größten der Liparischen Inseln leben rund 10.000 Menschen und sie spielt auch touristisch die Hauptrolle. Die schmale Straße, die zum Kastell führt, säumen unzählige Souvenirbuden, Bars, Cafés und Restaurants. Eine Überdosis an touristischer Infrastruktur für meinen Geschmack.

Tagesausflug Liparische Inseln: Hafen von Lipari mit kleinen Booten im Vordergrund

Glücklicherweise kannst du den Trubel schnell hinter dir lassen, wenn du zum mächtigen Burgberg aufsteigst. Treppen führen direkt zur Kathedrale, von deren normannischer Vorgängerkirche noch ein hübscher Kreuzgang zu sehen ist. Es gibt auch ein Archäologisches Museum und ein kleines Theater und du kannst an der Burgmauer, die Oleanderbüsche überwuchern, entlangspazieren. Toll ist der Blick von hier oben auf den Hafen. Den Rest der Zeit haben wir im Café in einer ruhigen Ecke von Lipari-Stadt genossen.

Tagesausflug Liparische Inseln: breite Stufen, die zum Dom führen
Blick auf den Hafen von Lipari-Stadt

Die Nachbarinsel Liparis ist Vulcano. Die Griechen vermuteten auf der vulkanischen Insel den Zugang zur Schmiede des Feuergottes Hephaistos, den die Römer Vulcanus nannten. Er wurde Namensgeber aller Feuerberge der Welt. Gern hätte ich einen Abstecher auf die Insel gemacht, auf unserem Ausflug war ein Abstecher nicht vorgesehen. Stattdessen ging es weiter nach Panarea.

Sieben schöne Schwestern – die Liparischen Inseln

Die Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer ist Teil einer Vulkankette, die sich vom Vesuv bei Neapel zum Ätna bei Catania/zieht. Sie gehört zur Region Sizilien und besteht aus sieben bewohnten Hauptinseln sowie einigen kleineren unbewohnten Inseln. Gemeinsam sind sie Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Die sieben Hauptinseln sind:

  • Lipari – die größte und zugleich touristisch bedeutendste Insel
  • Salina – die grünste Insel mit Weinbergen und Olivenhainen und die einzige Insel mit Quellwasser
  • Vulcano – lavaschwarze Insel mit einem aktiven Vulkan, Schwefelquellen und dunklen Sandstränden
  • Stromboli – Vulkaninsel mit dem gleichnamigen Vulkan, der ständig vor sich hin köchelt und zu den aktivsten Vulkane Europas zählt
  • Panarea – die Promi-Insel mit exklusiven Unterkünften
  • Filicudi und Alicudi – die abgelegensten und ursprünglichsten Inseln

Promi-Insel Panarea

Panarea ist die kleinste der Inseln und bekannt als die Insel der Reichen und Schönen. So mancher Promi reist mit seiner Jacht an, um Urlaubstage dort zu genießen. Mich erinnerte die Insel an die griechischen Kykladen mit ihren weiß getünchten Häuser mit blauen Türen und Fensterläden. Dazu üppige Pflanzenpracht: leuchtend pink blühende Bougainvillesträucher, Oliven- und Granatapfelbäume und Kapernsträucher, die über Mauern wuchern. Panarea ist zweifellos eine Schönheit. So manches Boutiquehotel versteckt sich hinter Mauern. Und sicher haben die meisten einen Pool. Wie nachhaltig das auf einer Insel ohne Süßwasser ist?

Nur rund zweihundert Menschen sollen permanent auf Panarea leben. Es gibt eine Handvoll Cafés und Restaurants und ein paar edle Boutiquen. Kleine Elektrotaxis befördern Feriengäste, die nicht laufen können oder mögen. Sonst gibt es keinen Autoverkehr, war sehr entspannend ist, wenn man vom Festland kommt, wo der Verkehr tobt. Wir legten für 1 Stunde und 20 Minuten an. Die Zeit reichte für einen Spaziergang zu einer Kirche mit Aussicht und für Cannoli, eine sizilianische Spezialität, in einer inselbekannten Bäckerei. Mir gefiel am besten der Blick auf den Kegel des Stromboli, der Rauchfahnen in den Himmel schickte.

Blick auf den Stromboli mit Fischerbooten im Vordergrund
weißes Haus mit blauer Tür und pinkfarbenen Bougainvillebüschen

Vulkaninsel Stromboli

Ein Katzensprung war es bis nach Stromboli, wo wir noch einmal zwei Stunden Zeit hatten. Nach dem farbenfrohen Panarea war der Stromboli-Stadt keine Augenweide. Wie auf Lipari führte eine Gasse mit Souvenirbuden und Restaurants, von denen die meisten nach Touristenfallen aussahen, hangaufwärts. Wir hatten vorab recherchiert und liefen schnurstracks zum TerraNera, wo es gutes Essen zu fairen Preisen gab. Die Zeit reichte gerade zum Abendessen. Alternativ kannst du am schwarzen Sandstrand baden oder nach der Casa Ingrid Ausschau halten, wo Ingrid Bergmann und Roberto Rossellini vor rund 70 Jahren vermutlich romantische Nächte verbrachten (siehe Kasten).

Fischerboote am Lavastrand von Stromboli

Stromboli im Kino

  • Bei den Dreharbeiten zum Film Stromboli 1949 entflammten der italienische Regisseurs Roberto Rossellini und seine Hauptdarstellerin Ingrid Bergman füreinander. Ein gefundenes Fressen für die Klatschpresse, denn beide waren verheiratet. Der Film selbst war kommerziell wenig erfolgreich, aber er machte die bitterarme Insel zum Touristenziel.
  • In dem Roman Die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne (1864) werden die Protagonisten am Ende ihrer Reise zum Mittelpunkt der Erde durch den Krater des Stromboli wieder zurück auf die Erdoberfläche katapultiert. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, auf Stromboli fanden allerdings keine Dreharbeiten statt.

Dann ab zum Endspurt, auf den alle gespannt warteten: die Fahrt zur Sciara del Fuaco, wo der Vulkan alle paar Minuten seine Lavafontäne in den Himmel schickt.

Bootsfahrt mit Stromboli bei Nacht im Rücken

Sciara del Fuaco und die Feuershow des Stromboli

Das Fauchen des Stromboli erinnert an Feuerwerkskörper und Steine aus einem Schlund rollen den Hang hinab und landen zischend im Meer. Nur wenige Momente ist der Vulkan aktiv, bevor er wieder Kraft für den nächsten Ausbruch schöpft.

Natürlich wollten sich alle Passagiere in beste Fotoposition bringen und es gab viel Bewegung an Deck. Eigentlich nicht notwendig, denn der Kapitän drehte das Schiff nach 15 Minuten, damit alle gut sehen konnten. Insgesamt blieben wir rund 30 Minuten an der Sciara del Fuaco, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Diesmal war die See ruhig und wir glitten in rund 1,5 Stunden langsam nach Tropea zurück.

Fazit: Hat sich der Tagesausflug Liparische Inseln gelohnt?

Für mich auf jeden Fall. Die Fahrzeit nach Lipari und wieder zurück von Stromboli nach Tropea ist lang (insgesamt fast 4 Stunden!), dazu kommt das Inselhüpfen. So bliebt wenig Zeit auf den Inseln selbst. Das solltest du dir vergegenwärtigen. Für mich hat sich der Ausflug dennoch geloht. Ich habe einen Eindruck vom Charakter der drei angefahrenen Inseln bekommen, und die Feuershow des Stromboli war ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

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