Mit kaum 700.000 Einwohnern ist Helsinki im europäischen Hauptstadtvergleich sehr überschaubar, bietet aber einen perfekten Mix aus urbanem Lifestyle und Naturerlebnis. Und weil die finnische Hauptstadt noch nicht überlaufen ist, ist ein Städtetrip Helsinki eine ziemlich gute Idee. Für mich war die Stadt Ausgangspunkt für eine Reise mit dem Zug durch Südfinnland. Hier findest du ein Programm für 3 Tage Helsinki sowie Tipps zur Anreise, zum Rumkommen, zum Weiterreisen und natürlich ein paar Restaurant- und Hoteltipps. Wenn du Helsinki mit ein paar Tagen in Tallinn verbinden möchtest, findest du hier meine Reisetipps zu Tallinn. Und hier geht es zu weiteren attraktiven Städtezielen in der zweiten Reihe.



Inhaltsverzeichnis
Wie viele Tage für Helsinki einplanen?
Schon an zwei Tagen in Helsinki kannst du viel sehen und erleben. Drei volle Tage finde ich ideal. Wenn du keine Finnland-Rundreise planst, ist ein Tagesausflug nach Estland mit der Fähre Helsinki–Tallinn (siehe unten) eine Idee fürs Verlängerungsprogramm.
Die beste Reisezeit für deinen Städtetrip Helsinki
Das Klima in Südfinnland ist typisch nordeuropäisch. Die Winter sind kalt und dunkel, im Sommer sind die Tage lang, die Temperaturen sind mild. Am wärmsten wird es in der Regel im Juli, aber tropische Hitze musst du auch dann nicht befürchten. Regnen kann es immer. Ich war Ende Mai unterwegs und hatte Regen und Sonnenschein. Die beste Reisezeit für einen Städtetrip nach Helsinki ist sicher zwischen Mitte Mai und September, aber auch der Winter hat seine Fans. Knackig kalte Wintertage haben einen ganz eigenen Reiz und dann ist Helsinki beliebt als Ausgangspunkt für eine Reise ins winterliche Lappland.

Hoteltipps Helsinki
- Ich habe im Radisson Red* gewohnt und die zentrale Lage zwischen unterschiedlichen Stadtvierteln sehr geschätzt. Das Zimmer war nicht sehr groß, aber komfortabel, und das Frühstück prima.
- Praktisch, quadratisch, gut: Citybox Hotels Helsinki*. In einem Hotel der Kette hatte ich in Tallinn gewohnt. Die Ausstattung ist sehr einfach, die Gemeinschaftsflächen dagegen ein echter Mehrwert. Und der Preis stimmt.
- Darüber hinaus gibt es unzählige Hotels in Helsinki in allen Preisklassen*.
Unterwegs in Helsinki
- Flughafentransfer in Helsinki: Zug (5,50 Euro)
- Transfer vom Fährhafen Helsinki ins Zentrum: Straßenbahn (3,50 Euro)
- Rumkommen in Helsinki Ich bin viel zu Fuß gelaufen, für längere Strecken habe ich die Trambahn (Tickets buchen) genommen. Wenn du viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, lohnt sich die Tageskarte (10 Euro). Wenn du außerdem mehrere Museen anschauen möchtest, solltest du über die Helsinki Card* nachdenken. Oder du mietest ein Fahrrad.
- Stadtrundfahrten: Wenn du nur auf Stippvisite in Helsinki bist, empfehle ich dir eine Stadtrundfahrt mit dem Boot* zu den Highlights der Stadt oder die abendliche Schärenrundfahrt*.


Sehenswürdigkeiten Helsinki, Tag 1 – Senatsplatz und Marktplatz
Im Vergleich zu vielen mitteleuropäischen Städten ist Helsinki eine blutjunge Stadt. 1550 gegründet, wuchs sie erst unter russischer Herrschaft (ab 1809) und wurde 1812 Hauptstadt des neu gegründeten russischen Großfürstentums Finnland. Erst 1917 wurde Finnland unabhängig. Im Anschluss erhielt Helsinki ein repräsentatives Zentrum nach dem Vorbild von Sankt Petersburg – den Senatsplatz mit einem klassizistischen Ensemble aus Dom, Senatsgebäude, Universität und Nationalbibliothek.
Senatsplatz mit Dom und Uspenski-Kathedrale
Nach Ankunft in Helsinki steuerte ich gleich den Senatsplatz an, ein wunderbares klassizistisches Ensemble. Die Nordseite beherrscht der evangelisch-lutherische Dom zu Helsinki, das Wahrzeichen der Stadt. Die klassizistische Schönheit in Weiß entstand Mitte des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen des deutschen Architekten Carl Ludwig Engel, ein Studienfreund von Karl Friedrich Schinkel. Zum Senatsplatz hin war der Dom leider eingerüstet, was das Gesamterlebnis etwas minderte. Auf jeden Fall eine Schönheit, die im Abendlicht besonders attraktiv leuchtete. Innen eine schlichte protestantische Kirche.




Nicht weit davon, aber schon auf der Halbinsel Katajanokka, glitzern die goldenen Türme der russisch-orthodoxen Uspenski-Kathedrale. Sie ist die größte orthodoxe Kirche in Westeuropa. Als sie 1868 geweiht wurde, war sie ein weithin sichtbares Symbol der russischen Herrschaft über Finnland. Erst 1917 wurde Finnland unabhängig.

Marktplatz am Wasser
Vom Senatsplatz läufst du in wenigen Minuten zum Marktplatz mit vielen Ständen, den ich nicht so aufregend fand. Dort legen auch Ausflugsschiffe und die Fähren zu den Inseln ab. Nicht zu übersehen ist die historische Markthalle Vanha Kauppahalli. die seit 1889 Spezialitäten anbietet. Dort kannst du kulinarische Souvenirs kaufen, aber auch finnische Klassiker wie Rentiersuppe oder getrocknetes Rentierfleisch probieren. Nichts für mich, aber für Fleischesser sicher einen Versuch wert. Am Marktplatz liegt außerdem das himmelblaue Rathaus von Helsinki.




Der wichtigste Neuzugang in der Gegend war 2016 um die Ecke vom Marktplatz (auf der Halbinsel Katajanokka, unterhalb der Uspenski-Kathedrale) der Allas Sea Pool, ein Schwimmbad direkt im Hafen. Richtig cool! Es gibt ein Warmwasserbecken mit angenehmer Temperatur, ein ungeheiztes Meerwasserbecken für abgehärtete Finnen (die jeweilige Temperatur erfährst du auf der Website) und ein Kinderbecken. Angegliedert sind – Standard in Finnland – mehrere Saunen. Ich kam an einem sonnigen Maiabend in Helsinki an und habe mir erstmal einen Platz in die Open-Air-Bar gesucht, die zum Sea Pool gehört (insgesamt drei Restaurants) und habe den Schwimmern zugeschaut. Schöner kannst du in Helsinki kaum ankommen!
Allas Sea Pool, Katajanokanlaituri 2 A, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 6.30–21 Uhr, Samstag/Sonntag 8–21 Uhr; Website

Vom Allas Sea Pool habe ich noch eine Runde über die Halbinsel Katajanokka gedreht und einen ersten Eindruck vom finnischen Jugendstil bekommen. Außerdem ankert dort im Sommer die finnische Eisbrecherflotte, die im Winter wieder zum Einsatz kommt.

Sehenswürdigkeiten Helsinki, Tag 2 – Architekturspaziergang durch Helsinki
Ich freute mich in Helsinki besonders auf nordische Architektur und nordisches Design – wie wahrscheinlich viele Besucher. Und wurde nicht enttäuscht. Die finnische Variante des Jugendstils, die Nationalromantik, prägt ganze Stadtviertel, und Altmeister Alvar Aalto machte Helsinki schon in den 1950er-Jahren zum Pilgerziel für Architekturfans. Im 21. Jahrhundert schenkten die Finnen ihrer Hauptstadt weitere Architekturikonen, von denen viele rechts und links der Hauptachse Mannerheimintie liegen. Zum Finale eines so spannenden wie anstrengenden Tags habe ich mir Entspannung in einer sehr coolen Sauna gegönnt.
Finnischer Jugendstil, Teil 1
Meinen Spaziergang durch die jüngere Architekturgeschichte der Stadt habe ich am Hauptbahnhof begonnen, der sicher das bekannteste Werk des finnischen Jugendstils in der Hauptstadt ist, 19919 eröffnet. Ganz charakteristisch sind die Lampenträger zu beiden Seiten. Von hier verbinden Züge die wichtigsten Städte Finnlands, und bis zum Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine starteten hier auch die Fernzüge nach St. Petersburg. Schau unbedingt mal rein, auch wenn du keinen Zug nimmst: Das Bahnhofsrestaurant ist sehr elegant. Mehr Jugendstil gibt es im Viertel Eira, in dem ich mich am nächsten Tag umgeschaut habe.




Oodi & Co. –Architekturikonen des 21. Jahrhunderts
Als die Hauptstädter 2017 ein Geschenk zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Finnlands wählen konnten, entschied man sich – typisch für ein Volk, das Understatement schätzt – für eine Bibliothek im Herzen der Stadt. Oodi ist eine Ode an die Gemeinschaft, wo du nicht nur in Büchern schmökern, sondern an Nähmaschinen, Zeichentischen oder im Aufnahmestudio kreativ sein kannst. Ein öffentliches Wohnzimmer mit Café, Kinderecken und Dachterrasse und ein wunderschöner Arbeitsplatz für Freiberufler. Ich wäre Stammgast! Nebenbei ist Oodi aber auch ein Designtempel, der international für Furore sorgte.
Oodi, Töölönlahdenkatu 4, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–21 Uhr, Samstag/Sonntag 10–20 Uhr; Website






Ringsum liegen weitere Kulturstätten, die allesamt Architekturikonen sind. Schräg gegenüber vom Oodi liegt das Museum Kiasma, das bereits 1998 eröffnete. Der kühle Bau des Amerikaners Steven Holl vereint außen Aluminium und Glas. Sehenswert ist auch die Sammlung, deren Schwerpunkt auf zeitgenössischer Kunst aus Finnland, Skandinavien und dem Baltikum ist.
Kiasma, Mannerheiminaukio 2, Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 10–20 Uhr, Mittwoch/Donnerstag 10–18 Uhr, Samstag/Sonntag 10–17 Uhr; Website

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Mannerheiminaukio liegen die nächsten beiden Highlights. Amos Re, 2018 eröffnet, ist das größte private Kunstmuseum Finnlands, das die Sammlung des Verlegers und Kunstmäzens Amos Anderson mit Kunst des 20. Jahrhunderts zeigt. Die charakteristischen Oberlichter des unterirdischen Museums sind Hingucker, aber auch Spielplatz. Sie werden zum Klettern, Skateboarden oder einfach zum Chillen genutzt. Der Eingang zum Museum liegt im Lasipalatsi, dem Glaspalast – ein Komplex mit Kino und mehr im funktionalistischen Stil aus dem Jahr 1936. Die Museumsräume im Keller erhalten durch die Oberlichter Tageslicht. Kein Wunder, dass das Gebäude des finnischen Architekturbüros JKMM schnell zum Instagram-Hotspot wurde.
Amos Rex, Mannerheimintie 22–24, Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch bis Freitag 11–20 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr, Website





Um die Ecke liegt die Kampin kappeli, eine futuristische Holzkapelle für Momente der Stille, die mich auf den ersten Blick an eine Salatschüssel erinnerte. Als Helsinki 2012 zur Welt-Designhauptstadt ernannt wurde, baute man sie auf dem Gelände des ehemaligen Busbahnhofs in Kamppi. Der Innenraum lädt zu einer Auszeit von der Großstadthektik ein.
Kampin kappeli, Simonkatu 7, Narinkkatori, Website

Architektur des 20. Jahrhunderts
Felsenkirche
Die Felsenkirche im Stadtteil Etu-Töölö wurde 1968 tatsächlich in den Felsen gesprengt. Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt erinnerte mich von außen an einen Atombunker. Innen überrascht sie mit ihren unverputzten Wänden und dem kupfernen Dach, das das Loch im Felsen wie ein Deckel verschließt. Wegen der großartigen Akustik auch eine beliebte Konzerthalle.
Temppeliaukio-Kirche (Felsenkirche), Lutherinkatu 3, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9_17 Uhr, Samstag/Sonntag 9–11.45 und 12.45–17 Uhr, Website


Finlandia Halle
Alvar Aalto machte unter anderem mit der eleganten Finlandia-Halle Helsinki schon Mitte des 20. Jahrhunderts zum Pilgerziel für Architekturfans. Die Konzerthalle aus weißem Marmor aus dem Jahr 1971 ist eine kühle Schönheit, aber mit der Akustik stand der Stararchitekt auf dem Kriegsfuß. Deshalb gab es für die musikbegeisterten Finnen 2011 ein neues Konzerthaus ganz in der Nähe.

Olympiastadion
Wenn du noch ein bisschen Durchhaltevermögen hast, läufst du am Stadtsee Töölönlahti vorbei bis zum Olympiastadion, vor dem Nationalheld Paavo Nurmi in Bronze gegossen vorbeisprintet. Der Ausnahmeathlet gewann neun Goldmedaillen bei drei Olympiaden. Die Arena wurde bereits 1938 für die Olympiade 1940 fertiggestellt und begeisterte durch ihr für die damalige Zeit kühnes Design. Leider machte der Krieg einen Strich durch die Rechnung und sie musste bis zur Olympiade 1952 auf ihren Einsatz warten. Wenn du jetzt völlig erschlagen bist, nimmst du die Trambahn zurück zum Hotel und holst deine Badesachen für einen entspannten Abend in der Sauna.


Wenn du keine Lust auf Sauna hast und die Füße noch nicht schmerzen, lässt du den Abend vielleicht in Töölö am Wasser ausklingen.
Sibelius-Park
Im Sibelius-Park steht das Denkmal für den Komponisten der inoffizielle Nationalhymne Finlandia: Jean Sibelius. Das Denkmal ist kein Muss, finde ich. Du kannst dir auch Sibelius-Musik herunterladen, sie an einem stillen Ort hören und an den Meister denken. Aber wenn du schon mal da bist, kannst du auch ein Foto von den Stahlröhren des Sibelius-Denkmals machen und dann weiterlaufen zum sommerlichen Relax-Programm.



Beach & the City
In Töölö gibt es noch einen Instagram-Star, das Café Regatta. Der rote Holzschuppen am Wasser ist tatsächlich bezaubernd, und Zimtschnecken sowie Blaubeer-Pies sind köstlich und trotz des Hypes nicht überteuert. Du kannst sogar Würstchen grillen und Kanus oder SUPs ausleihen und Helsinki vom Wasser aus genießen.


Wenn der Abend richtig warm ist, kannst du vom Café Regatta noch bis zum Sandstrand Hietaniemi weiterlaufen. Im Mai war er noch menschenleer, aber an Sommerabenden ist hier sicher richtig viel los.

Lögyly – Designsauna
Auf dem Foto, an einem grauen Spätnachmittag gemacht, sieht die Sauna sehr verwaist aus. War sie aber gar nicht. Wenn das Wetter mal nicht mitspielt bei der Stadtbesichtung, ist Sauna Time. Nur zum Draußensitzen war es halt zu kühl. Auf der Website findest du übrigens viel bessere Fotos, die richtig Lust auf Lögly machen. Aus der Ferne sieht die Design-Sauna ein bisschen aus wie eine Höhle aus Holzlamellen, und Sie möchte auch ein kuscheliger Treffpunkt für Einheimische wie Besucher sein.
Es gibt zwei Gemeinschaftssaunen, in denen du Badebekleidung trägst, wie in Finnland üblich. Eine davon ist eine Rauchsauna – Saunaerlebnis für Fortgeschrittene. Nach dem Schwitzbad kannst du ein erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen. Das kostete im Mai Überwindung, als das Wasser vermutlich nicht mehr als 10 Grad hatte. Aber das Gefühl danach war wunderbar. Angegliedert ist ein Restaurant mit tollem Blick auf Stadt und Meer. Insgesamt ein tolles Abendprogramm. Weil die Sauna klein ist, unbedingt rechtzeitig vorbuchen!
Lögly, Hernesaarenranta 4, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 12–22 Uhr, Freitag 13–23 Uhr, Samstag 9–11 und 13–23 Uhr, Sonntag 11–21 Uhr; Website

Sehenswürdigkeiten Helsinki, Tag 3 – Finnischer Jugendstil und Suomenlinna
Wenn ich nach Helsinki ziehen würde, wäre der Stadtviertel Eira auf der Halbinsel Vironniemi mein Favorit. Aus mehreren Gründen. Zum einen gibt es hier traumhaft schöne Jugendstilhäuser, zum anderen viel Nachbarschaftsleben, aber wenig Touristen. Und schließlich: Er liegt nur einen Hüpfer vom Meer entfernt. Kien Wunder, dass Wohnen in Eira heiß begeht und ziemlich teuer ist.




In der Nähe der Trambahnhaltestelle habe ich das sehr coole Café Brera entdeckt – einer von den legendären lippakiskas, Kiosken aus den 1930er-Jahren, die ein neues Leben bekamen und wieder sehr angesagt sind. Im Café Brera gibt es unter anderem Pizza und Naturwein sowie manchmal Live-Jazz. Ein echter Nachbarschaftstreffpunkt.

Von Eira aus kannst du immer am Wasser entlang zum Kaivopuisto-Park spazieren– ein herrliches Fleckchen mit Blick über die Schären und die vielleicht schönste grüne Oase in Helsinki. Du kannst dir ein Plätzchen auf den Felsen suchen oder im Café Ursula suchen und den Segelbooten beim Kreuzen zuschauen.




Ausflug zur Festungsinsel Suomenlinna
Zum Gesamtkunstwerk Helsinki gehört die Ostsee, genauer der Finnische Meerbusen, und mindestens einmal solltest du zu einer der vorgelagerten Schäreninseln schippern, um die Stadt aus anderer Perspektive zu erleben. Ein Klassiker: die Festungsinsel Suomenlinna, die seit Jahrzehnten UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Eine der größten Seefestungen der Welt ist Teil der finnischen Geschichte. Es gibt Museen, eine Kirche und ein paar andere Sehenswürdigkeiten. Du kannst aber auch einfach durch die Siedlung mit den hübschen pastellfarbenen Häusern schlendern, die auch Stadtteil von Helsinki mit rund 350 Wohnungen ist, und die Atmosphäre genießen. Es gibt nette Cafés und das wunderbare Restaurant Aderfelt (siehe Kasten). Du kannst aber auch ein Picknick mitbringen, dir einen Felsen suchen und schwimmen gehen.
Wie kommst du nach Suomenlinna? Die Fähre nach Suomenlinna ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs und verkehrt das ganze Jahr über täglich vom Marktplatz aus.






Sehenswürdigkeiten Helsinki, Tag 4 – Esplanade und Design District
Eine Mischung aus Park und Flanierboulevard ist die Esplanade. Die Bänke sind heiß begeht für eine Pause im Großstadtalltag. Aber du kannst dich an warmen Tagen auch einfach wie die Einheimischen auf den Rasen hocken. Von hier kannst du deinen Einkaufsbummel ins Design-District starten oder noch im berühmten Café Kappeli einkehren, einer Institution seit 1867. Hier wird mittags zur Lachssuppe schon fleißig Champagner getrunken.

Finnisches Design
Design Made in Finland für den Koffer findest du im Design District Helsinki, das sich im Stadtviertel Punavuori hinter der Flaniermeile Esplanadi entfaltet und zum Stöbern in vielen kleinen Shops mit Mode, Kunst, Homeware oder Schmuck einlädt. Ein buntes Sammelsurium an Läden – Kunstgalerien, indische Webteppiche, verrückte Mode, die sehr schönen Webarbeiten der Designerin Johanna Gullicksen und trendige Schuhe. Von der Marke ???, der Adidas die ikonischen Streifen abkaufte. Den Streifenschuh kramt man auf Wunsch hinter dem Tresen hervor.



Und sonst noch
Das Alternativviertel Kallio hat mich ein bisschen enttäuscht. Vielleicht ist es lebhafter bei strahlendem Sonnenschein. Ich habe die sehenswerte Kirche angeschaut und die Markthalle, die weniger touristisch ist als das Pendant am Hafen. Dann gibt es ein paar nette Cafés, und ganz bestimmt kann man hier gut wohnen. Ein Muss für Besucher meiner Meinung nach nicht.





Zusatztag – Tagesausflug nach Tallinn
Ich bin von Tallinn nach Helsinki mit der Fähre gereist. Wenn du nach Helsinki fliegst, kannst du einen Abstecher mit der Fähre nach Tallinn*, in die estnische Hauptstadt machen. Wenn du früh losfährst, lohnt sich ein Tagesausflug, denn du bist nur zwei Stunden unterwegs. Die Schiffe der Fährgesellschaft Tallink sind sehr komfortabel und in der ersten Klasse ist ein tolles Buffet inklusive.


Reisetipps für deinen Städtetrip Helsinki
Anreise Die meisten Besucher fliegen nach Helsinki oder kommen mit der Fähre aus Tallinn (siehe unten). Du kannst aber auch aus Deutschland mit der Fähre anreisen. Finnlines verbindet in circa 30 Stunden Travemünde und Helsinki (Doppelkabine ab 370 Euro ohne Fahrzeug).
Einreise Für EU-Bürger reicht zur Einreise der Personalausweis, denn Finnland ist EU-Mitglied und gehört zum Schengen-Raum.
Beste Reisezeit Wenn du mildes Klima und lange Tage genießen möchtest, solltest du zwischen Ende Mai und Mitte August nach Südfinnland reisen. Dann sind die Temperaturen angenehm für Stadtbesichtigungen genauso wie für Outdoor-Aktivitäten von Wandern über Radfahren bis Kanufahren. Im Juli, dem klassischen Ferienmonat der Finnen, wirst du in den Städten allerdings fast nur Touristen treffen.
Geld In Finnland zahlst du mit dem Euro.
Kommunikation Nationalsprachen sind Finnisch und Schwedisch, das man vor allem im Westen des Landes spricht. Englisch ist weit verbreitet. Es gibt keine Roaming-Gebühren bei Internetnutzung, WLAN ist fast überall verfügbar.

Essen Ich habe überall in Helsinki richtig gut gegessen. Abends in Restaurants, mittags in Cafés oder in Markthallen, wo es Stände mit Suppen und mehr gibt. Die Finnen lieben – bedingt durch eine jahrhundertelange Jagdtradition – Wild. Rentierfleisch oder Elchwurst kommen entsprechend häufig den Tisch. In einem Land mit endlosen Küstenstrichen und unzähligen Seen ist natürlich auch Fisch höchst populär. Besonders Hecht und Ostseehering serviert man in allen möglichen Zubereitungen – geräuchert, eingelegt, gekocht oder gebraten. Ein Klassiker ist finnische Lachssuppe, für die der Lachs allerdings fast immer aus Norwegen kommt. Aber natürlich gibt es längst auch ein breites Angebot für Vegetarier und Veganer. Als Nachspeise sind Beeren aus den heimischen Wäldern unverzichtbar – frisch, als Kompott oder im Kuchen.
Best of Nordic Cuisine in Helsinki
Nachhaltigkeit ist in der neuen finnischen Küche Trumpf, die bevorzugt auf lokale und saisonale Zutaten setzt. Mit Gerichten, die gleichzeitig Augen und Gaumen schmeicheln.
Sehr klein und sehr fein: Im Spis, Kasarmikatu 26, werden Überraschungsmenüs mit vielen Gängen serviert. Zeit mitbringen!


Im Nolla, Fredrikinkatu 22, trifft Zero-Waste-Konzept auf großes Geschmackserlebnis bei kreativen Gerichten wie Gans mit Haselnusssauce oder Zander mit eingelegtem Kohlrabi und weißen Erdbeeren.


Das Aderfelt liegt auf Suomenlinna, nur 20 Fährminuten vom Hafen entfernt. Die Speisekarte des hübschen Lokals in einem 250 Jahre alten Holzhaus ist überschaubar, aber alles ist köstlich.

Alexanderplats Brasserie & Pub, Eteläesplanadi 22, bietet französisch inspirierte Küche auf hohem Niveau im Stadtzentrum.
Trinken Zu jeder Tageszeit trinken die Finnen Kaffee, der als Nationalgetränk Nummer eins gilt. Craft Beer liegt auch in Finnland im Trend. Der einheimische Wein ist nicht Trauben-, sondern Beerenwein. Alkohol, der stärker als Bier ist, bekommst du nur im Alkoholladen (Alko) oder in Restaurants mit einer entsprechenden Schanklizenz.
Unterkunft Finnland ist kein Billigreiseland, aber die Preise gehen auch nicht durch die Decke. Es gibt in Helsinki ein breites Angebot an Unterkünften: Die Kettenhotels haben manchmal Sonderangebote – vor allem bei frühzeitiger Buchung. Wenn du Wert auf mehr Atmosphäre legst, musst du deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ferienwohnungen gibt es natürlich auch auf den gängigen Portalen. Ich möchte in einer Stadt einheimisch essen und nicht kochen, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Reiseführer Helsinki
- Helsinki, Reise Know-How Verlag 2025. Ein kompakter kleiner Führer, der mir gute Dienste geleistet hat.

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